Business Model Canvas erstellen: Vorteile, Aufbau & Inhalte

Die wichtigsten Aspekte des Geschäftsmodells für dein Unternehmen werden bei einem Business Model Canvas auf einem Blatt Papier, also wie auf einer Leinwand (Canvas), präsentiert. In einer Art Tabelle wird bei dieser Methode der Wert deines Geschäftsmodells anschaulich dargestellt. So werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Bausteinen deutlich. Oft wird die Methode des Business Model Canvas (auch Business Canvas genannt) als Businessplan der Zukunft beschrieben. Hier erhältst du alle wichtigen Informationen zum BMC.

Dein Geschäftsmodell auf einem Blatt Papier

Sehr oft ist ein Business Canvas Bestandteil eines Businessplans. Immer öfter ersetzt diese Methode die umfassende Beschreibung jedoch mittlerweile. Besonders dann, wenn es darum geht, Investoren in kurzer Zeit vom Wert des eigenen Unternehmens zu überzeugen, erweisen sich anschauliche Business Canvas als sehr wirksam. Allein die Darstellung auf einem Blatt Papier beantwortet die wichtigsten Fragen oft schon sofort. BMC sind zudem eine gute Hilfe bei Diskussionen und Verhandlungen. Das Business Canvas gibt zum Beispiel Antworten auf folgende Fragen:

  • Was sind deine Schlüsselressourcen?
  • Wer sind deine Kunden?
  • Rechnet sich die Kostenstruktur (Cost-Structure) deines Geschäftsmodells?
  • Welches Know-how bringst du mit?

Der Wert von Business Canvas liegt zum einen in der anschaulichen Darstellung einzelner Bausteine deiner Geschäftsidee. Vor allem hilft das kompakte Layout aber, Beziehungen zwischen diesen Bereichen, Defizite und Optimierungspotenziale zu erkennen.

Aufbau eines Business Model Canvas

Ein Business Model Canvas besteht aus zwei horizontalen Reihen, wobei die oberste Reihe drei Viertel des Blatts im Querformat beansprucht. In dieser oberen Reihe befinden sich nebeneinander fünf (beziehungsweise sieben) Kästen. Von links nach rechts sind folgende Kategorien angeordnet:

  • Key-Partners (Schlüsselpartner)
  • Key-Activities (Schlüsselaktivitäten) und Key-Resources (Schlüsselressourcen) (zwei Bausteine untereinander)
  • Value-Propositions (Wertangebote)
  • Customer-Relations (Kundenbeziehungen) und deren Kanäle (Channels), (ebenfalls zwei Bausteine untereinander)
  • Customer-Segments (Kundensegmente)

Im unteren Viertel des Papiers zeichnest du zwei gleich große Kästen:

  • Cost-Structure (Kostenstruktur)
  • Revenue-Streams (Einnahmequellen)

Insgesamt besteht die Darstellung deines Geschäftsmodells also aus neun Bausteinen. Weil Schlüsselaktivitäten und Schlüsselressourcen eng zusammengehören, sind diese direkt untereinander angeordnet. Gleiches gilt für die Kundenbeziehungen und den jeweiligen Kanal, über den Geschäftspartner deines Unternehmens angesprochen werden (zum Beispiel Social-Media). Somit ergeben sich sieben größere Bausteine.

Tipp: Im Internet findest du Vorlagen und Tools für die Entwicklung eines persönlichen BMC für dein Geschäftsmodell.

1. Deine Schlüsselpartner

Key-Partners (Schlüsselpartner) sind die wichtigsten Unternehmen, mit denen du als Freiberufler oder Start-up zusammenarbeitest. In diesem Bereich geht es um die wichtige Frage, aus welchen Quellen du deine Ressourcen beziehst. Welche Ansprüche müssen deine Lieferanten und Geschäftspartner erfüllen? In welchen Bereichen arbeiten deine Partner? Wie können diese Ressourcen auf wirtschaftlich optimale Weise genutzt werden?

2. Schlüsselaktivitäten und Schlüsselressourcen

Unter Key-Activities versteht man die Handlungen, die dein Geschäftsmodell zum Laufen bringen. Sie hängen zunächst davon ab, welche Dienstleistungen oder Produkte du anbietest. Was ist der Kerngegenstand deines Geschäftsmodells? Wie verwandelst du auf effiziente Weise deine Ressourcen in Werte für die Kunden? Welche Aktivitäten sind für diese Ziele entscheidend? Gerade dieser Bereich der Darstellung eignet sich für Verknüpfungen mit anderen Bausteinen.

3. Dein Wertangebot (Value-Proposition)

An zentraler Stelle auf dem Papier steht die Value-Proposition. Der Nutzen des Kunden steht im Mittelpunkt. Hierhin verlaufen alle Beziehungen – getreu dem Motto: Der Kunde ist König. An dieser Stelle fragst du dich, wie du Probleme der Kunden optimal löst und ihre Ansprüche am besten erfüllst. Typische Punkte sind hier zum Beispiel:

  • Kundenzufriedenheit
  • Servicequalität
  • Produktverfügbarkeit

Der Erfolg deines Start-ups steht und fällt mit den Value-Propositions. Diese Botschaft möchtest du mit deinem Business Canvas visualisieren: Warum überzeugt dein Business-Model die Kunden? Und von welchem Wert profitieren deine Kunden?

4. Kundenbeziehungen und Kommunikationskanäle

Genau neben dem Wertangebot steht die Beziehung zu deinen Kunden. Wie vermittelst du dein Wertangebot? Wie stellst du die Beziehung zu deinen Kunden her? Beziehungen verlaufen über Marketing- und Kommunikationskanäle. Hier wird auch der Bezug zum Baustein rechts daneben deutlich. Die Frage, wer deine Kunden sind, hängt auch davon ab, über welche Medien du sie ansprichst.

5. Kundensegmente

Dieser Bereich steht für die unterschiedlichen Kundengruppen, die du mit deinem Geschäftsmodell erreichen möchtest. Auch hier werden Überschneidungen deutlich – zum Beispiel bei der Frage, über welche Kommunikationskanäle bestimmte Kundensegmente am besten zu erreichen sind.

6. Kostenstruktur

Die Kosten für die benötigten Ressourcen schaffen Klarheit darüber, welche Investitionen dein Geschäftsbetrieb erfordert. An dieser Stelle ist auch Platz für Überlegungen zu Kosteneinsparungen. Oft finden sich hier kostenintensive Aktivitäten, die den Wert deines Geschäftsmodells nicht entscheidend voranbringen und deshalb eingeschränkt oder gestrichen werden können.

7. Einnahmequellen

Die Revenue Streams stehen für deine Erlöskanäle: Wo entsteht die Wertschöpfung? Sie folgt aus bestimmten Aktivitäten, aus klar definierten Kundensegmenten und ganz allgemein aus dem Wertangebot deines Geschäftsmodells. Die genaue Analyse der Einnahmequellen führt oft zur Entdeckung neuer Quellen.

Das Business Model Canvas für die SWOT-Analyse

Jeden Aspekt deines Unternehmens stellst du in einem BMC anschaulich dar, wodurch die Zusammenhänge der einzelnen Bereiche deutlich werden – zum Beispiel der Einfluss deiner wichtigsten Ressourcen auf die Customer Relationships. Auch für die SWOT-Analyse eignet sich das Business Model Canvas. Es dient als übersichtliche Veranschaulichung für die Entdeckung, welche Ressourcen den vier SWOT-Punkten zugeordnet werden können: Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Herausforderungen.

Ein Beispiel für die Kombination SWOT-Analyse und Business Canvas:

  • Welche Trends (Herausforderungen) zeichnen sich bei bestimmten Kundengruppen auf Social-Media-Kanälen ab (Kundensegmente, Kommunikationskanäle)?
  • Mit welchen Schlüsselaktivitäten, die zu deinen Stärken gehören, kannst du diese Chancen nutzen?

Fazit: Das Business Model Canvas macht dein Geschäftsmodell klar und deutlich

Business Model Canvas bieten dir die Möglichkeit, dein Geschäftsmodell in einer ansprechenden, standardisierten und allgemein akzeptierten Form zu visualisieren. Die Methode dient als gute Vorlage für die Entwicklung eines Businessplans, kann diesen ergänzen oder sogar ersetzen. Bei der Entwicklung eines Business Canvas helfen Tools aus dem Internet, aber auch klassische Team-Aktivitäten wie Brainstorming mit auf Post-its festgehaltenen spontanen Ideen. BMC eignen sich selbstverständlich auch für bereits bestehende Geschäftsmodelle.

Klar ist: Du bringst dein Geschäftsmodell zwar in erster Linie für dich selbst zu Papier. Behalte bei der Erstellung eines Business Canvas aber immer auch den Adressaten im Blick! Gestalte die Darstellung deines Geschäftsmodells deshalb möglichst einfach und verständlich. Dann hast du immer eine wirksame Hilfe zur Hand, wenn du neue Geschäftspartner oder Investoren gewinnen möchtest.

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