Wie finde ich als Selbstständiger eine private Krankenversicherung?

Selbstständige müssen in Deutschland, ebenso wie Arbeitnehmer, eine Krankenversicherung abschließen. Um als Arbeitnehmer Zugang zur privaten Krankenversicherung zu bekommen, muss dein jährliches Brutto-Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegen. Als Freiberufler hast du dahingegen die Wahl zwischen der privaten Krankenversicherung (PKV) und der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Damit du die richtige private Krankenversicherung findest, solltest du dir überlegen, welche Leistungen dir wichtig sind. Wir zeigen dir, was du beim Vergleich und Abschluss beachten solltest.

Leistungen und Alter bestimmen die Kosten

In der gesetzlichen Krankenversicherung hängt der Beitrag von deinem Einkommen ab. Damit unterscheidet sich die GKV ganz erheblich von der PKV. Wenn du privat versichert bist, wird dein Beitrag durch die Höhe der Kostenerstattung und durch dein Alter beeinflusst. Entscheidest du dich als Selbstständiger für eine private Krankenversicherung, legst du den Umfang deiner Versicherung selbst fest! Auch darin unterscheiden sich die GKV von der PKV. Wichtig ist dabei folgender Zusammenhang: Willst du günstig versichert sein, wählst du tendenziell einen PKV-Tarif mit geringeren Erstattungen. Auch eine hohe Selbstbeteiligung senkt deinen Beitrag.

Der zweite maßgebliche Faktor für deinen Beitrag ist dein Alter. Wenn du in jungen Jahren eine PKV abschließt, findest du leichter einen günstigeren Tarif. Die privaten Krankenversicherer kalkulieren den Beitrag unter anderem nach dem Eintrittsalter des Versicherten. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Versicherte Kosten für Behandlungen verursacht. Der Versicherer beteiligt dich an diesen Kosten durch einen höheren Beitrag.

Es gibt also einige Unterschiede zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung. Wenn du sie kennst, sollte dir die Entscheidung für eine Versicherung nicht schwerfallen. Bevor sich Selbstständige jedoch privat versichern, sollten sie auch den Nachteil kennen – im Alter musst du nämlich mit steigenden Beiträgen rechnen. Bei den gesetzlichen Krankenkassen ist das anders: Ältere Versicherte zahlen hier den gleichen Beitrag wie junge Selbstständige.

So legst du die Leistungen fest

Deine Krankenversicherung für Selbstständige soll optimal zu dir passen. Damit du den besten Tarif für dich findest, überlegst du dir zuerst, welche Leistungen dir wichtig sind. Zu unterscheiden sind die ambulante, beziehungsweise stationäre Behandlung sowie der dentale Bereich. Ambulante Behandlungen decken die Erstattung von Kosten für Besuche beim Hausarzt oder beim Facharzt ab. Hinzu kommen Auslagen für Heil- und Hilfsmittel. Dazu gehören Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen, Hörgeräte oder Prothesen. Auch Leistungen von Heilpraktikern fallen unter ambulante Behandlungen. Im stationären Bereich sind die Unterbringung im Krankenhaus und die Behandlung durch einen Chefarzt abgedeckt. Der dentale Bereich steht für Zahnbehandlung, Zahnersatz und Kieferorthopädie.

Bevor du nach dem Tarif mit dem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis suchst, frage dich zuerst, welche Kostenerstattungen dir im Krankheitsfall wichtig sind. Fragen können hier lauten:

  • Legst du Wert auf die Behandlung durch einen Heilpraktiker?
  • Möchtest du im Krankenhaus im Ein- oder Zweibettzimmer untergebracht sein oder von einem Chefarzt behandelt werden?
  • Bist du bereit, in den ersten Jahren eine Begrenzung der Erstattungen für Zahnersatz und Kieferorthopädie zu akzeptieren?
  • Bevorzugst du einen Tarif mit Beitragsrückerstattungen?
  • Kommt eine Selbstbeteiligung für dich in Frage, damit dein Versicherungsschutz nicht zu teuer wird?

Du siehst, als Privatversicherter hast du viele Möglichkeiten, deinen Versicherungsschutz beliebig zu gestalten. Diesen Vorteil hast du in einer gesetzlichen Krankenkasse nicht.

Warum ein PKV-Vergleich so wichtig ist

Wenn du eine preiswerte Versicherung suchst, solltest du einen Vergleich durchführen, bevor du den Vertrag abschließt. Die Krankenversicherer stehen untereinander in einem harten Wettbewerb um zahlungskräftige Versicherte. Das ist in der gesetzlichen Versicherung genauso wie in der Privatversicherung. Ist der Versicherungsbeitrag für einen Tarif zu hoch, findet er bei den Versicherten keinen Zuspruch. Liegen die Einnahmen für den Versicherer aber zu niedrig, gerät er in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Deshalb kalkulieren die Versicherungsunternehmen ihre Beiträge so, dass sie Gewinne machen, auch wenn die Versicherten hohe Kosten für die Leistungserstattung verursachen.

Bei ihrer Berechnung legen die Krankenversicherer unterschiedliche Maßstäbe an. Das fällt besonders auf, wenn du einen Online-Vergleich durchführst. Mit Hilfe eines Internetvergleichsrechners erstellst du dir eine kompakte und transparente Übersicht und erkennst auf einen Blick, welcher Versicherer einen günstigen Tarif anbietet. Die Beiträge sind in der Regel pro Monat kalkuliert, damit du sofort siehst, wie viel du für deine Versicherung bezahlen musst.

So kannst du dich in der PKV günstig versichern

Gerade für junge Freiberufler und Gewerbetreibende ist es oft wichtig, sich preiswert zu versichern. Günstige Beiträge findest du eher in der privaten Versicherung, als in der gesetzlichen Versicherung, weil du deine Leistungen in der gesetzlichen Kasse nicht selbst bestimmen kannst. In der GKV zahlst du außerdem einen Mindestbeitrag, den es in der PKV nicht gibt. Deshalb kommt es aus Kostengründen für angehende Gewerbetreibende oder Freiberufler zumeist nicht in Frage, sich gesetzlich zu versichern. Wenn du einen sehr preiswerten Versicherungsschutz suchst, kannst du einen Tarif mit Leistungen wählen, die etwa dem Anspruch der gesetzlichen Kassenpatienten entsprechen. Außerdem solltest du einen hohen Eigenanteil vereinbaren. Damit bleibt dein monatlicher Versicherungsbeitrag niedrig, und du bist im Krankheitsfall trotzdem ausreichend abgesichert.

Ein Tipp noch zum Wechsel des Versicherers: Stellst du fest, dass deine PKV-Beiträge pro Monat im Vergleich über dem Durchschnitt liegen, hast du natürlich die Wahl, zu einem anderen Versicherer zu wechseln. Ob dieser Schritt wirklich von Vorteil ist, musst du aber genau prüfen. Viel sinnvoller ist es häufig, bei deinem alten Versicherer zu bleiben und in einen günstigeren Tarif zu wechseln. Der Wechsel in den Basistarif ist übrigens in der Regel nicht zu empfehlen. Dieser enthält nur Leistungen, die man auch bekommt, wenn man gesetzlich versichert ist, und ist somit vergleichsweise teuer.

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