Welche private Altersvorsorge ist für Selbstständige sinnvoll?

Auf eine ausreichende Rente im Alter wollen Selbstständige und Freiberufler nicht verzichten, auch du wirst nicht bis zum Lebensende arbeiten wollen. Unabhängig davon, ob du eine gesetzliche Rente erhältst, solltest du privat eine zusätzliche Altersvorsorge betreiben. Die Versicherungen in Deutschland bieten hierfür diverse Tarife an, die mehr oder weniger für deine Lebenssituation geeignet sind. Der Vergleich der unterschiedlichen Tarifarten ist sinnvoll, um gezielt vorzusorgen und nicht eine drohende Altersarmut zu erleiden.

Weshalb überhaupt eine private Rentenversicherung abschließen?

Selbst wenn du monatlich eine lebenslange Rente vom Staat erhältst, wird diese in den wenigsten Fällen für deinen Lebensstandard ausreichen. Dies ist kein typisches Problem von Selbstständigen, auch Millionen Angestellte werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ihr Leben nicht alleine von der staatlichen Rente bestreiten können. Der Staat rät deshalb seit vielen Jahren zu einer privaten Altersvorsorge und schafft beispielsweise durch Förderprodukte zusätzliche Anreize. Wichtig ist hierbei in der Ansparphase, hohe Kosten für monatliche Beitragszahlungen zu vermeiden und trotzdem auf eine ausreichend hohe Auszahlung zum Rentenbeginn zu kommen.

Gibt es eine gesetzliche Rente für dich als Selbstständigen?

Für Angestellte rät der Staat zum Drei-Säulen-Modell, also dem Aufbau einer Altersvorsorge aus der gesetzlichen Rente, einer privaten Vorsorge und der betrieblichen Altersvorsorge. Für Selbstständige und Freiberufler ist dieses Modell nur selten anwendbar. Zum einen können Kaufleute, Einzelunternehmer und andere Selbstständige keine klassische betriebliche Altersvorsorge betreiben. Einzelnen Berufen steht der Abschluss einer Vorsorge über das berufsständische Versorgungswerk offen, dies gilt jedoch nicht für alle Selbstständige. Zum anderen erhalten viele Selbstständige überhaupt keine Leistungen vom Staat und müssen alleine auf eine private Rente vertrauen. Ungefähr die Hälfte aller Selbstständigen in Deutschland ist verpflichtend im gesetzlichen Rentenversicherungssystem abgesichert und zahlt wie Angestellte Beiträge ein. Zu diesen Berufsgruppen gehören:

  • Künstler, Publizisten und Journalisten
  • Privatdozenten und Coaches
  • Physiotherapeuten und weitere Heilberufe
  • Hebammen
  • selbstständige Handwerker

In anderen selbstständigen Berufen erhältst du kein Geld vom Staat, solange du dich nicht für eine freiwillige Absicherung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund entscheidest. Tatsächlich bietet diese Absicherung eine gute Rendite, die gesetzliche Rente wird außerdem vom Gesetzgeber im Laufe der Jahre angepasst. Oft ist es sinnvoll, sich mit der klassischen Rentenversicherung zu befassen und ergänzend noch in die private Rentenversicherung zu investieren.

Die Versorgungslücke für die richtige Rentenversicherung kennen

Beim Thema Versicherungen schauen Kunden in Deutschland primär auf günstige Beiträge. Dies gilt besonders für Selbstständige und Freiberufler, die ihre monatlichen Einnahmen nicht verschwenden möchten. Für die private Rentenversicherung lohnt es jedoch, weniger von den Beiträgen und stärker von den benötigten Leistungen zum Lebensabend hin auszugehen. Hierfür solltest du deine individuelle Versorgungslücke ermitteln.

Zunächst solltest du feststellen, welche Rentenzahlung du vom Staat erwarten darfst, falls du freiwillig oder verpflichtend ins gesetzliche System einzahlst. Vergleiche dies mit den Einnahmen, die du für die Gestaltung deines Lebensunterhalts benötigst. Die Differenz ist deine persönliche Versorgungslücke. Versicherte sollten diesen Differenzbetrag durch die private Rentenversicherung schließen, im Regelfall über mehrere unterschiedliche Versicherungsprodukte.

Bedenke dabei, dass sich die Lebenshaltungskosten verändern und du im Alter zusätzliches Geld für ärztliche Behandlungen und Medikamente benötigst. Daher solltest du bei der privaten Rentenversicherung zum Schließen deiner Versorgungslücke nicht alleine an deinen heutigen Lebensstandard denken. In einigen Jahren oder Jahrzehnten wirst du durch den schleichenden Wertverlust des Geldes mehr benötigen, was in die Zusammenstellung deiner Vorsorgetarife einfließen sollte.

Verschiedene Produkte für die private Vorsorge im Profil

Deutsche Versicherungen bieten ein breites Produktspektrum, um deine Altersvorsorge zu betreiben. Manches Angebot bewerben die Versicherungen explizit für Selbstständige und Freelancer, grundsätzlich sind Tarife über eine Privatrente für Angestellte aber genauso interessant. Die Produktgestaltung ist grob vergleichbar: Du zahlst monatliche Beiträge ein und profitierst in der Sparphase von einer Verzinsung sowie einer Überschussbeteiligung. Bei Rentenbeginn erhältst du von der Versicherung einen zugesagten Rentenbeitrag. Bei der monatlichen Zahlung wählst du tarifabhängig zwischen einer sofortigen oder einer aufgeschobenen Rentenversicherung.

Neben diesem Grundprinzip gibt es einige tarifliche Besonderheiten, die du vor einem voreiligen Abschluss kennen solltest. Zu den wichtigsten Modellen der privaten Rentenversicherung gehören:

Privatrente

Verträge über eine Privatrente sind die grundlegende Variante, die ähnlich beliebt ist wie die klassische Lebensversicherung. In früheren Jahren wurden Privatrenten häufiger mit einem Garantiezins angeboten, mittlerweile sind an Fonds gebundene Produkte etablierter. Die Produkte sind sehr flexibel, wobei dir lediglich ein Grundzins garantiert ist. Von welchen Auszahlungen du bei deiner Rente tatsächlich profitierst, hängt von der Entwicklung der Fonds ab.

Riester-Rente

Die Riester-Rente war das erste staatlich gefördert Produkt für die private Altersvorsorge. Der Staat gewährt dir einen festen Eurobetrag oder eine steuerliche Entlastung auf deine Beitragszahlung, wobei dies auch für denen Ehe- oder Lebenspartner sowie deine Kinder gilt. Angebote dieser Art sind vorrangig für Personen mit einer großen Familie interessant, um die Beitragslast auf ein Minimum zu reduzieren.

Rürup-Rente

Die Rürup- oder Basisrente richtet sich als staatlich geförderte Rente stärker an Selbstständige, da für die Riester-Rente eine Versicherungspflicht im gesetzlichen System vorliegen muss. In der Einzahlphase profitierst du von einem wachsenden Beitragsanteil, den du steuerlich mindernd nutzen kannst. Im Gegenzug gibt es in der Leistungsphase einen jährlich sinkenden Anteil, der nicht versteuert werden muss.

Weitere Vorsorgearten

Von der Lebensversicherung mit Einmalauszahlung über Banksparpläne bis zur Investition in eine Immobilie gibt es viele Möglichkeiten, wie du dich privat um deine Altersvorsorge kümmern kannst. Hier werden eingezahlte Beiträge der Versicherten anders verzinst oder flexibel angelegt, bei einer Privatimmobilie gewinnst du statt einer Rentenzahlung Sicherheit durch den Mietverzicht im Alter.

Mit einem Experten häufige Fragen einfach abklären

Welche Produkte mit oder ohne staatliche Förderung für die Absicherung deines Lebens taugen, erfährst du am einfachsten durch die Beratung bei einem unabhängigen Versicherungsexperten. Dieser analysiert deinen Bedarf und zeigt auf, wie du zum Rentenbeginn durch eine konstante Rente und staatliche Leistungen dein Leben sicher gestaltest und das angesparte Kapital optimal für einen ruhigen Lebensabend eingesetzt wird.

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