Selbstständig vorsorgen und eine ausreichende Rente erhalten

Für Selbstständige und Freiberufler ist das Thema Altersvorsorge besonders wichtig, da sie nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Freiwillig Mitglied in der staatlichen Rentenversicherung zu werden und privat vorzusorgen, sind wesentliche Alternativen. Hierbei wählst du zwischen einer Vielzahl an Varianten mit unterschiedlichen Renditen und Beitragshöhen aus. Vor Abschluss eines Rentenvertrags solltest du in Ruhe vergleichen und die persönlichen Vorteile der einzelnen Vorsorgeprodukte kennen.

Was die Altersvorsorge bei Selbstständigen so besonders macht

Für Angestellte in Deutschland ist das Thema Vorsorge klar geregelt. Monatlich wird ein Teil ihres Bruttoeinkommens einbehalten, da sie mit einem Einkommen bis zur Versicherungspflichtgrenze zwingend Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Hierneben haben Betriebe ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl wenigstens ein Produkt zur betrieblichen Altersvorsorge anzubieten. Eine sinnvolle Ergänzung ist die private Rentenversicherung, da die gesetzliche Rente alleine kaum für den gewünschten Lebensstandard ausreicht.

Bei einer selbstständigen oder freiberuflichen Tätigkeit sieht es anders aus. Zum einen bist du meistens nicht versicherungspflichtig, sodass du keine Ansprüche auf eine gesetzliche Rente gewinnst. Auch die betriebliche Altersvorsorge entfällt in der Regel. Deine eigene Initiative für eine starke Rentenversicherung ist deshalb sehr gefragt. Du wirst auf jeden Fall vorsorgen müssen, wobei die freiwillige Rentenversicherung genauso eine Option ist, wie der reine Abschluss von privaten Vorsorgeprodukten.

Deine Versorgungslücke kennen und gezielt vorsorgen

Von versicherungspflichtigen Arbeitnehmern bis zum Freiberufler sollte dir klar sein, wie viel Geld du zum Lebensabend hin benötigst. Dies ist eine sehr individuelle Frage, die von deinen Vorlieben, deinem gewünschten Lebensstandard und den finanziellen Möglichkeiten deiner Vorsorge abhängt. Falls du über deine Zeit als Angestellter Ansprüche auf eine staatliche Rente erworben hast, wirst du durch den jährlichen Rentenbescheid des Bundes wissen, was du vom Staat erhältst.

Setze diesen Betrag in Relation zu deinen aktuellen Lebenshaltungskosten und bedenke, dass mit den Jahren durch inflationäre Effekte dein Geld schleichend an Wert verliert. Die entstehende Differenz ist deine persönliche Versorgungslücke, die du durch ein oder mehrere Versicherungen schließen solltest.

Ist die gesetzliche Rentenversicherung für Selbstständige zuständig?

Die Deutsche Rentenversicherung Bund ist für einen Großteil der deutschen Erwerbstätigen für die Absicherung im Alter verantwortlich. Arbeitnehmer sind hier pflichtversichert und zahlen monatlich einen festen Prozentsatz ihres Bruttoeinkommens bei der Deutschen Rentenversicherung ein. Grundsätzlich ist die Rentenkasse nicht für Selbstständige und Freiberufler zuständig, da diese hier nicht verpflichtend versichert sind.

Ausnahmen bei einer freiberuflichen oder selbstständigen Tätigkeit bestätigen die Regel. Der Gesetzgeber hat einige Berufsgruppen als Ausnahme festgelegt, die Monat für Monat zwingend Rentenbeiträge ins gesetzliche System einzahlen müssen. Zu den wichtigsten Berufsgruppen gehören:

  • Künstler und Journalisten
  • selbstständige Handwerksmeister
  • Physiotherapeuten und ähnliche Heilberufe
  • freie Lehrkräfte und Dozenten
  • Hebammen

Wenn eine Versicherungspflicht besteht, heißt dies nicht, dass du als Selbstständiger alleine den Arbeitnehmeranteil zahlst. Stattdessen wirst du in vielen Berufen den vollständigen Beitragssatz alleine tragen müssen. Eine Ausnahme bilden künstlerische und publizistische Berufe. Bei diesen ist eine Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse (KSK) vorgesehen, die den Arbeitgeberanteil für dich übernimmt.

Lohnt eine freiwillige Mitgliedschaft im gesetzlichen System?

Da du in jedem Fall vorsorgen musst, ist die gesetzliche Rentenversicherung auch ohne verpflichtende Mitgliedschaft eine Überlegung wert. Freiwillig Versicherte legen ihre Einzahlungen pro Monat frei fest und profitieren von der Sicherheit des staatlichen Systems. Tatsächlich erzielst du im Vergleich zu privaten Versicherungsprodukten bei der Deutschen Rentenversicherung eine gute Rendite, die durchaus konkurrenzfähig ist. Vergleiche in Ruhe, ob dir die freiwillige Form der Rentenversicherung zusagt oder alleine eine private Vorsorge lohnt.

Die private Altersvorsorge als unverzichtbarer Baustein

Ob Angestellter oder Beamter, Selbstständiger oder Freiberufler: Um eine private Absicherung kommst du für eine starke Altersrente nicht mehr herum. Auch ohne Versicherungspflicht im gesetzlichen System hast du vorzusorgen, wobei dir Versicherungen ein riesiges Spektrum an Tarifen und Produkten anbieten. Die klassische Lebensversicherung mit festem Garantiezins wird seltener gewählt, vor allem fondsgebundene Privatrenten sind über die letzten Jahre in den Vordergrund gerückt. Bei diesen zahlst du monatlich einen Beitrag mit oder ohne Dynamik ein, um zu einem festgelegten Einstiegsalter eine monatliche Altersrente zu beziehen.

Verschiedene Versicherungsprodukte für deine private Rente prüfen

Als Alternative oder Ergänzung zur gesetzlichen Rente lohnt es sich, ein oder mehrere Privattarife in verschiedenen Varianten abzuschließen. Fondsprodukte für die Vorsorge sind mit einem geringen Anlagerisiko gestaltet und generieren eine gemäßigte Rendite über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Hierdurch hast du die Sicherheit, dass nicht mit deinem Geld gespielt wird und eine gute Absicherung entsteht.

Neben einfachen Produkten gibt es Tarife mit staatlicher Förderung, die Riester-Rente ist die bekannteste und etablierteste. Das Modell lohnt sich vor allem für größere Familien, da du als Vertragsnehmer für dich, deinen Ehepartner und deine Kinder einen festen Beitragszuschuss vom Staat erhältst. Da für den Abschluss eines Riester-Vertrags eine Versicherungspflicht vorliegen muss, sind Tarife dieser Art nicht für jeden Selbstständigen interessant.

Die Rürup-Rente als steuerlich attraktives Vorsorgemodell

Deutlich lohnenswerter für Selbstständige und Freiberufler ist die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt. Diese bietet dir bei der Steuer zwei verschiedene Vorteile: Bei der Zahlung deiner Beiträge wird ein jährlich steigender Anteil deiner Einzahlungen steuerlich berücksichtigt. Außerdem wird ein sinkender Anteil bei Bezug der Altersrente aus einem Rürup-Vertrag steuerfrei gewährt. Nur weil die monatliche Rente bei einem Rürup-Vertrag staatlich gefördert wird, muss es sich nicht zwingend um den individuell besten Tarif handeln. Tipps und Beratung vom Versicherungsexperten sind deshalb dringend anzuraten.

Die betriebliche Altersvorsorge als zusätzlicher Baustein

Die betriebliche Altersvorsorge ist die dritte Säule in der deutschen Rentenversicherung. Freiberufler und Einzelunternehmen sind hiervon häufig nicht betroffen, wohl aber Berufsgruppen wie Rechtsanwälte, Notare oder Ärzte durch die berufsständischen Versorgungswerke. Diese halten gesonderte Tarife für ihre Mitglieder bereit, die als Gruppenverträge abgeschlossen werden und deshalb gute Renditeaussichten zu einem attraktiven Beitrag versprechen. Egal, ob du pflichtversichert bist oder einfach so eine zusätzliche Form der Absicherung wünschst – die berufsständische Absicherung ist eine gute Erweiterung für deine freiwillige Versicherung und persönliche Altersvorsorge.

Mit unabhängiger Beratung zu einer starken Rente gelangen

Da das Thema Rente bei einer selbstständigen Tätigkeit komplex ist, solltest du dir Tipps und eine fachkundige Analyse vom Experten einholen. Unabhängige Versicherungsmakler sind der richtige Ansprechpartner, um zu ermitteln, welchen Teil deines Einkommens du in deine persönliche Altersvorsorge investieren solltest. Diese erklären dir kompetent, ob das Einzahlen von freiwilligen Beiträgen lohnt und ob Top-Tarife der Stiftung Warentest und anderer Magazine und Plattformen für deine persönliche Absicherung eine sinnvolle Wahl darstellen. Mit dieser Hilfe fühlst du dich bestens für den Lebensabend versichert und genießt das gute Gefühl, später eine ausreichende Rente zu erhalten.

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Alle hier genannten Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir weisen jedoch daraufhin, dass wir keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen können. Insbesondere ersetzt dieser Inhalt keine rechtliche oder steuerliche Beratung im Einzelfall. Für eine Beratung in rechtlichen oder steuerlichen Angelegenheiten wende dich bitte an einen Anwalt oder Steuerberater deines Vertrauens.