Wie kommst du zu einer guten Rente als Selbstständiger oder Freiberufler?

Als Selbstständiger oder Freiberufler wirst du nicht bis zum Lebensende arbeiten wollen. Ähnlich wie Angestellte solltest du daher frühzeitig im Leben für deine Altersvorsorge planen, was für Selbstständige und Freelancer durch die oft fehlende gesetzliche Rente besonders wichtig ist. Neben der betrieblichen Vorsorge ist der Abschluss einer guten Privatrente unverzichtbar. Hierbei stehen dir vielfältige Modelle der Rentenversicherung offen, teilweise mit einer staatlichen Förderung und Steuervorteilen.

Die Altersrente und das Drei-Säulen-Modell in Deutschland

Mit einer intelligenten Altersvorsorge verhindern Erwerbstätige eine drohende Altersarmut bei Eintritt ins Rentenalter. Für Angestellte besteht daher eine Versicherungspflicht, um mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters eine Rente vom Staat zu erhalten. Diese reicht aber in den wenigsten Fällen aus, um den eigenen Lebensstandard zu decken und einen geruhsamen Lebensabend zu verbringen.

Aus diesem Grund hat sich in Deutschland ein Drei-Säulen-Modell etabliert. Der Gesetzgeber rät dazu, dass sich die spätere monatliche Rente neben der gesetzlichen Rente zusätzlich aus einer privaten und einer betrieblichen Vorsorge zusammensetzt. Hierfür müssen Angestellte, Beamte oder Selbstständige teilweise aus ihrem Nettoverdienst aufkommen.

Für Selbstständige und Freiberufler ist das Thema besonders komplex. Zum einen besteht nicht zwingend eine Versicherungspflicht. Hierdurch zahlst du nicht zwangsläufig Beiträge ins gesetzliche Rentensystem ein und erhältst keine staatliche Rente. Zum anderen können viele Einzelunternehmer und Freiberufler keine betriebliche Altersvorsorge durchführen. Umso wichtiger ist es, privat vorzusorgen und gute Versicherungen für eine ausreichende Altersrente abzuschließen.

Wann sind Selbstständige verpflichtend Teil der gesetzlichen Rentenversicherung?

Grundsätzlich sind Selbstständige und Freiberufler nicht in der Deutschen Rentenversicherung versicherungspflichtig. Anders als Angestellte müssen sie keinen prozentualen Anteil ihres Einkommens ins gesetzliche System einzahlen und erhalten keine staatliche Rente. Solltest du vor deiner Selbstständigkeit als Arbeitnehmer wenigstens fünf Jahre ins Rentensystem eingezahlt haben, entsteht aus dieser Zeit ein gesetzlicher Rentenanspruch.

Nicht alle Selbstständigen und Freelancer sind von der Versicherungspflicht befreit. Der Staat benennt explizit Berufsgruppen, die unabhängig von ihrer Selbstständigkeit weiterhin pflichtversichert sind. Zu den wichtigsten Berufsgruppen gehören:

  • Künstler und Publizisten (mit Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse)
  • Heilberufe wie Physio- und Ergotherapeuten
  • eigenständige Handwerksbetriebe
  • private Dozenten, Lehrer und Coaches
  • Hebammen

Während die Künstlersozialkasse den Arbeitgeberanteil der gesetzlichen Rentenversicherung übernimmt, müssen die meisten Selbstständigen wie bei der Krankenversicherung den vollen Beitragssatz selbst zahlen. Die Rentenversicherungspflicht wird für sie zur finanziellen Herausforderung, da hierdurch ein grundlegender Teil des Einkommens ins gesetzliche Sozialversicherungssystem fließt.

Ist eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung sinnvoll?

Falls für dich keine Rentenversicherungspflicht im gesetzlichen System gilt, ist eine freiwillige Mitgliedschaft denkbar. Bei dieser bist du nicht an den allgemeinen Beitragssatz gebunden, stattdessen kannst du deine Einzahlungen für eine staatliche Rente frei bestimmen. Da eine Altersvorsorge grundsätzlich unverzichtbar ist und die Renditen der staatlichen Rentenkasse auf dem Niveau privater Versicherungen liegen, ist dies immer eine denkbare Option. Zudem ist die staatliche Rente sehr sicher, während eine Versicherung im Laufe von Jahrzehnten als Wirtschaftsunternehmen bankrottgehen kann.

Deine Rente privat abschließen und den Lebensabend absichern

Während die staatliche Rente für die meisten Selbstständigen nur eine Grundsicherung darstellt, kannst du mit der privaten Vorsorge deine individuellen Vorstellungen von einer Altersrente ausleben. Dutzende Versicherungen in Deutschland halten attraktive Tarife für die private Rente bereit, wobei dir unterschiedliche Anlageformen und Renditen in Aussicht gestellt werden. Zu den wichtigsten Anlageprodukten gehören:

Private Zusatzrenten

Dies ist der Klassiker der Rentenversicherung und ähnlich wie Lebensversicherungen mit einer einmaligen Auszahlung verbunden. Du zahlst monatlich einen festgelegten Beitrag mit oder ohne Dynamik an deine Versicherung. Das Geld wird angelegt und generiert Zinsen, die bei guter wirtschaftlicher Entwicklung zu einer höheren Altersrente führen. Neben einem Festzinssatz haben sich in der modernen Rentenversicherung Fondsprodukte durchgesetzt.

Riester-Rente

Die Riester-Rente ist ein staatlich gefördertes Modell, für dessen Nutzung die Rentenversicherungspflicht für dich gelten muss. Du zahlst monatliche Beiträge und bekommst einen jährlichen staatlichen Zuschuss. Das Modell lohnt vor allem für größere Familien, da du für deinen Ehepartner und jedes deiner Kinder eine Zusatzförderung erhältst. Für die maximale Förderung musst du einen Mindestbeitrag von vier Prozent deines Einkommens einzahlen.

Rürup-Rente

Die Rürup-Rente oder Basisrente ist das klassische Förderprodukt für Selbstständige und Freiberufler. Mit diesem Modell profitierst du bei der Steuer gleich zweimal: In der Einzahlungsphase wird ein Teil deiner Beiträge steuerlich mindernd berücksichtigt. Außerdem ist ein mit den Jahren fallender Anteil der ausgezahlten Basisrente als Einkommen nicht zu versteuern. Einen Rürup-Vertrag bietet dir aktuell jeder Versicherer, der im Bereich Altersvorsorge aktiv ist. Es handelt sich um staatlich zertifizierte Produkte, damit keine risikoreiche Geldanlage stattfindet.

Ist eine betriebliche Altersvorsorge als Selbstständiger möglich?

Für die Grundsicherung ist ein betrieblicher Anteil vorgesehen, den viele Selbstständige und Freiberufler abhängig von ihrem Berufsbild nutzen können. So sind Ärzte, Notare, Steuerberater und andere Selbstständige Mitglied in einem berufsständischen Versorgungswerk. Durch die Mitgliedschaft sind Produkte der Rentenversicherung abschließbar, die mit Privatrenten vergleichbar sind. Durch Gruppenverträge erhältst du hier oft bessere Konditionen als beim eigenständigen Vertragsabschluss. Ansonsten kannst du für Gesellschafter und Geschäftsführer kleiner Unternehmen eigene Vorsorgeprodukte abschließen, die bei der Steuer positiv berücksichtigt werden.

Durch Beratung vom Experten alle Formen der Altersvorsorge berücksichtigen

Wenn es um deine Rentenversicherung geht, müssen verpflichtend oder freiwillig Versicherte nicht nur an Versicherungsprodukte denken. Beispielsweise helfen Immobilien als Geldanlage mit einer späteren Eigennutzung, gesichert in den Lebensabend zu schauen. Auch Sparpläne von Banken und andere Formen der Geldanlage können als Teil eines Konzepts für deine Rentenversicherung fungieren und dir Sicherheit im Alter bieten.

Wie du eine gute private Altersvorsorge mit oder ohne die gesetzliche Rentenversicherung betreibst, klärst du am besten mit unabhängigen Versicherungsmaklern ab. Diese entwickeln individuelle Konzepte und zeigen Selbstständigen oder Beamten, welchen Mindestbeitrag sie in welche Produkte der Altersvorsorge einzahlen sollten. Als Kenner der Branche sind sie mit Vor- und Nachteilen der Deutschen Rentenversicherung vertraut und helfen, die gesetzliche Rentenversicherung mit starken Tarifen privater Versicherungsunternehmen zu vergleichen.

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