Unternehmenssteuern im Überblick: Alle Steuerpflichten einfach erklärt
Steuern. Für viele Gründer*innen erstmal ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist genau hier der richtige Zeitpunkt, um Klarheit zu schaffen: Wer selbstständig startet, übernimmt auch steuerliche Verantwortung. Und zwar sofort – unabhängig von Rechtsform oder Umsatz.
In diesem Artikel erfährst du:
- Was genau unter „Unternehmenssteuer“ fällt – und warum sie für Gründer:innen relevant ist
- Welche Steuerarten auf dich zukommen können – verständlich erklärt
Wie du steuerlich compliant bleibst – mit Checkliste und pragmatischen Tipps
1. Was ist die Unternehmenssteuer?
„Muss ich jetzt auch eine Unternehmenssteuer zahlen?“ Diese Frage stellen sich viele Gründer*innen. Es gibt nicht die eine Unternehmenssteuer, sondern je nach Unternehmensform verschiedene betriebliche Steuern:
- Körperschaftsteuer
- Gewerbesteuer
- Umsatzsteuer
- Lohnsteuer (bei Mitarbeitenden)
Sie unterscheidet sich von der privaten Einkommensteuer und hängt von deiner Rechtsform und Tätigkeit ab.
2. Welche Steuerarten gibt es?
Steuerart | Gilt für… | Bemerkung |
---|---|---|
Körperschaftsteuer | GmbH, UG | 15 % + Soli |
Gewerbesteuer | Gewerbetreibende | Gemeindeabhängig, ca. 14–17 % |
Umsatzsteuer | Alle mit Umsatz über 22.000 € | 19 % (regulär), 7 % (ermäßigt) |
Einkommensteuer | Freiberufler*innen, Einzelunternehmen | Auf den Gewinn |
Lohnsteuer | Sobald du Mitarbeitende beschäftigst | Vom Bruttogehalt einzubehalten |
Unser Tipp: Je nach Kombination kann mehr als eine Steuerart auf dich zutreffen.
Frühzeitig klären lohnt sich.
3. Deine steuerlichen Pflichten ab Tag 1
Schon vor dem ersten Kundenkontakt solltest du diese Punkte auf dem Radar haben:
- Fragebogen zur steuerlichen Erfassung (an dein Finanzamt)
- Umsatzsteuervoranmeldung – meist monatlich im ersten Jahr
- Ordentliche Buchhaltung: Einnahmen dokumentieren, Belege aufbewahren
- Rechnungen richtig stellen – mit allen Pflichtangaben
Ein Geschäftskonto mit Buchhaltung hilft dir, deine steuerlichen Pflichten ab Tag 1 zu erfüllen.
4. Steuersätze in Deutschland (2025)
Steuer | Satz | Hinweis |
---|---|---|
Körperschaftsteuer | 15 % | + 5,5 % Soli auf die Körperschaftsteuer |
Gewerbesteuer | Ø 14–17 % | Abhängig vom Hebesatz der Kommune |
Umsatzsteuer | 19 % / 7 % | Kleinunternehmer*innen zahlen 0 % |
5. Deine Steuer-Checkliste 2025
- Fragebogen ans Finanzamt geschickt
- Steuernummer & USt-ID erhalten
- Geschäftskonto eröffnet
- Erste Rechnung korrekt erstellt
- Umsatzsteuer-Voranmeldung geplant
- Belegverwaltung & Buchhaltung geregelt
- Gewerbesteuerpflicht geprüft
6. Steuer-Compliance – was heißt das eigentlich?
Compliance = gesetzeskonform handeln. Klingt trocken, ist aber wichtig.
Denn gerade in den ersten Monaten können kleine Versäumnisse schnell teuer werden.
Typische Stolperfallen:
- Fristen nicht eingehalten
- Umsatzsteuer vergessen
- Chaos in der Buchhaltung
So bleibst du compliant:
- Rechnungen direkt über dein Geschäftskonto erfassen
- Zahlungen automatisch kategorisieren lassen
- Kalender-Reminder für Steuertermine einrichten
Do’s and Don’ts
Don’ts | Do’s |
---|---|
Fristen verpassen | Steuertermine mit Erinnerungen im Kalender notieren |
Belege unsortiert aufbewahren | Digitale Belegerfassung im Geschäftskonto nutzen |
Rechnungen ohne Pflichtangaben | Vorlage mit vollständigen Angaben verwenden |
Einnahmen & Ausgaben vermischen | Privates und Geschäftliches strikt trennen |
Buchhaltung nur am Jahresende angehen | Regelmäßig pflegen – am besten wöchentlich |
Umsatzsteuer zu spät anmelden | Umsatzsteuer-Voranmeldung automatisieren |
Gewerbesteuerpflicht ignorieren | Hebesatz deiner Kommune prüfen |
Nur auf Papier setzen | Digitale Tools und Online-Banking verwenden |
„Erstmal machen, später klären“ | Von Anfang an strukturiert starten |
7. Steuerberater*in, Tool oder DIY – was brauchst du?
Steuern organisieren, aber wie? Gerade am Anfang ist die richtige Herangehensweise entscheidend: Brauchst du Beratung? Willst du so viel wie möglich selbst machen? Oder suchst du digitale Unterstützung, die dir den Alltag erleichtert? Welche Lösung für dich passt, hängt davon ab, wie du arbeitest – und wo du dir Entlastung wünschst.
- Du hast wenig steuerliches Vorwissen? Dann lohnt sich der Start mit einer Steuerberatung – besonders bei Kapitalgesellschaften oder wenn’s komplexer wird.
- Du willst deine Finanzen selbst im Griff haben – aber smart? Digitale Tools können dir dabei helfen, Einnahmen, Ausgaben und Steuertermine effizient zu organisieren.
- Du willst alles selbst machen? Dann solltest du dir die nötige Zeit nehmen, um dich gründlich in Buchhaltung, Steuerpflichten und Fristen einzuarbeiten.
Unser Tipp: Eine Mischung funktioniert oft am besten – nutze digitale Lösungen zur täglichen Organisation und hol dir bei Bedarf professionelle Unterstützung.
So bleibst du flexibel und steuerlich compliant.
8. Fazit: Steuern von Anfang an im Griff
Steuern müssen kein Stolperstein sein, wenn du sie von Beginn an mitdenkst.
Klar ist: Du musst nicht alles selbst wissen, aber wissen, wo du Unterstützung findest.
Ein digitales Geschäftskonto, strukturierte Abläufe und der richtige Mix aus Eigenregie und Beratung machen den Unterschied.
Mach’s dir leicht: Starte mit einfachen Tools und wachse Schritt für Schritt hinein.
Hol dir Hilfe, wenn es komplex wird – zum Beispiel bei Kapitalgesellschaften.
Und das Wichtigste: Leg nicht erst los, wenn du „bereit“ bist, sondern wenn du startklar bist.
FAQ: Unternehmenssteuer & Compliance
Wann muss ich mein Unternehmen beim Finanzamt melden?
Spätestens vier Wochen nach der Gewerbeanmeldung solltest du den steuerlichen Erfassungsbogen ans Finanzamt schicken.
Was ist der Unterschied zwischen Unternehmenssteuer und Einkommensteuer?
Unternehmenssteuer betrifft dein Business – Einkommensteuer deine private Steuerlast als Selbstständige*r.
Wann muss ich mein Unternehmen beim Finanzamt melden?
Spätestens vier Wochen nach der Gewerbeanmeldung solltest du den steuerlichen Erfassungsbogen ans Finanzamt schicken.
Wie funktioniert die Kleinunternehmerregelung?
Wenn dein Umsatz unter 22.000 € liegt, kannst du dich von der Umsatzsteuer befreien lassen, aber dann keine Vorsteuer abziehen.
Muss ich als UG-Gründer*in Umsatzsteuer zahlen?
Ja – außer du nutzt die Kleinunternehmerregelung. In dem Fall entfällt die Pflicht, USt auszuweisen.
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Alle hier genannten Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir weisen jedoch daraufhin, dass wir keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen können. Insbesondere ersetzt dieser Inhalt keine rechtliche oder steuerliche Beratung im Einzelfall. Für eine Beratung in rechtlichen oder steuerlichen Angelegenheiten wende dich bitte an einen Anwalt oder Steuerberater deines Vertrauens.